Falter 2006

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 Didi Bruckmayr wiederum, österreichischer Extremsänger mit WU-Doktorat, beschränkt sich bei seiner jüngsten Veröffentlichung ganz auf die Begleitung durch eine akustische Gitarre. „Dr. Didi Songs“ (Extraplatte) hat dennoch kaum etwas mit klassischem Singer/Songwritertum zu tun, denn was der Ober-Fuckhead mit dem kongenialen Gitarristen Peter Androsch da an einem Herbstnachmittag unplugged aufgenommen hat, ist in erster Linie ein ziemlich erstaunliches Dokument stimmlichen Ausdrucksvermögens: Bruckmayr singt, besser: schreit, krächzt, jault, gurgelt, winselt und kreischt sich ohne Rücksicht auf seine Stimmbänder durch selbst Komponiertes, mitunter im zarten Falsett, dann wieder in der tiefsten Basslage, immer wieder aber auch mehrstimmig mittels Obertongesang.

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Klaus Taschwer im Falter, Wien 36/2006 vom 6. 9. 2006